Brauchen der Elbbach (Lahn) und andere Gewässer nicht mehr Schutz,

Vortrag von Hermann Maxeiner (BUND) am 19. August im Rathauscafé Hadamar

Nach den dem Vortrag von Hermann Maxeiner (BUND) bezog sich das Vorstandsmitglied des NABU Hadamar, Karl-Peter Brühl aus Niederzeuzheim kritisch zu den Folgen einer Anfang 2024 erfolgten Aktion auf der Insel im Elbbach an der Hartmannsbrücke neben der Siegener Straße. In der Diskussion stellte sich die Frage, ob damit nicht grob gegen die geltende Selbstbindung der Verwaltung und des Bürgermeisters an Recht und Gesetz verstoßen wurde? Bis heute bleibt ungeklärt, wer letzten Endes die dienstrechtliche Verantwortung für die seinerzeit erfolgte übergriffige Rodung, Fällung gesunden Baumbestandes, Beseitigung zahlreicher Nistplätze und Totgehölze mit Bruthöhlen trägt. Der Schaden bleibt, wenn auch die kreiseigene Naturschutzbehörde über ein Jahr später am 6. März 2025 mit einer Verfügung gegen die Stadt eingriff.

Die gegen jeden Sinn und Verstand gegen den Schutz der Natur vorgenommene Rodung vertrieb vor allem dort mit Mühe angesiedelte Arten. An Stelle des wunderbaren Gewässerbiotops wächst nun artenzerstörerisches (Neophyten) und teilweise giftiges Kraut nach. Tatsache ist, dass bis heute infolge der Zerstörung zusätzliche Kosten in Höhe von € 9.824 für Kompensationsgutachten und Ökokartierung zu Buche schlagen. Die Kreisverwaltung hat die Stadt zudem zur Begrenzung des durch die Rodung angerichteten Schaden an der Natur dazu verpflichtet, mindestens

  • im Umfang von 0,355 ha Auwald anzupflanzen und die invasiven Neophyten in der Blüte mitsamt den Wurzeln zu entfernen und zu entsorgen,
  • parallel zum Elbbach in Niederhadamar auf ca. 1,1 ha auf derzeit als Wiesen und Weiden genutzten Gewässerrandstreifen Gehölz freie Saumstrukturen anzulegen und
  • zur Rückkehr der Wasseramseln auf der beschädigten Insel auf 1,7 ha 15 künstliche Fledermaushöhlen und 15 Vogelkästen sowie einen Nistkasten anbringen zu lassen.

Letzteres sahen die Vertreter des NABU als schwierig an, weil die Pflege der Kästen an den örtlichen Gegebenheiten schwer zu sichern sei.

Es wurde erörtert, ob die Stadt den Pflichten aus der Verfügung nachkommen wird. In Aussicht gestellt wurde an dem Abend, der Bevölkerung im Frühjahr mit ein öffentlichen Führungen vor Ort die entstandene Situation nahe zu bringen, aber auch die Funktion immer mehr verwahrlosende „Fischtreppe“ und die des Wehres zu erläutern.

„Mehr zivilgesellschaftliche Aktivität im Naturschutz täte auch hier not“, meinte der grüne Stadtverordnete Christoph Speier.