Schnelles Internet in Hadamar - mit wem denn nun?

Anfang des Jahres freute sich die Hadamarer Bevölkerung über die Nachricht, dass sich nach all den Jahren der zähen Digitalisierung die Räder in Hadamar nun doch schneller drehen sollten. In Zeiten von Homeoffice und Homeschooling ein dringend erwarteter Hoffnungsschimmer.

 

Syna und Telekom hatten mit dem Bürgermeister eine Kooperation vereinbart und wollten noch in diesem Jahr damit anfangen, Glasfaserkabel im Stadtgebiet zu verlegen. Anfangs in Niederhadamar, Hadamar und Niederzeuzheim - entlang des Elbbachs, später dann in den restlichen Ortsteilen. Abgeschlossen sollte das alles sein bis spätestens 2024. Tatsächlich begann die Syna im Februar 2021 mit den Bauarbeiten! Ein Wermutstropfen war der spätere Ausbau der Ortsteile weit des Elbbachs (bis 2024), was zu großem Unmut vor der Wahl geführt hatte...

 

Überraschend trat die Vodafone wenig später auf das Spielfeld und kündigte an, im gesamten Stadtgebiet, einschließlich der Ortsteile, noch schneller Glasfaser verlegen zu wollen. Wow! Wettbewerb belebt das Geschäft! Super - das kommunizierten auch Bürgermeister und Verwaltung!

 

Umso befremdlicher und verwirrender waren in der letzten Woche die ersten Hinweise darauf, dass die Telekom sich scheinbar an diesem Wettbewerb gar nicht beteiligen will. Wie das?

 

Ruft man die Servicenummer der Telekom wie auf der Homepage der Stadt Hadamar vermerkt an und erbittet für die eigene Adresse die Auskunft über einen Glasfaseranschluss, bekommt man die Antwort, dass dies weder momentan möglich noch in Zukunft geplant sei!?! Die Angabe unterschiedlicher Adressen im Stadtgebiet zeigt hierbei, dass alle Hadamarer Adressen davon betroffen zu sein scheinen. 

 

Während Vodafone-Vertreter die einzelnen Haushalte aufsuchen, um Verträge abzuschließen, die zum Teil schon im Oktober 2021 umgesetzt sein sollen, erteilt der Wettbewerber die Auskunft, dass es gar keinen Wettbewerb gibt?!

 

Auf Anfrage bei der Stadt, teilte mir der Sprecher der Stadt Hadamar, Herr Martin-Pietsch, umgehend mit, dass beide Anbieter scheinbar sehr unterschiedliche Vermarktungsstrategien verträten, aber die Stadt Hadamar mit BEIDEN in regelmäßigem Austausch stünde. 

Von einem nicht existierenden Interesse der Telekom wisse er nichts, werde dem aber nachgehen. 

Wahrscheinlicher sei, dass die Servicemitarbeiter:innen der Telekom-Hotline noch nicht gebrieft seien, was jetzt aber dringend nachgebessert werden müsse. 

 

Die Bürger:innen Hadamars würden sobald VERLÄSSLICHE Informationen vorlägen, noch in dieser Woche in einer Pressemitteilung informiert. Danke für die schnelle Antwort auf die Anfrage!

 

Anke Föh-Harshman