Widerspruch gegen Widmung von Verkehrsflächen

Offener Brief von Diana Jordan an den Bürgermeister von Dornburg Andreas Höfner gegen die Umwandlung eines Obstgartens in der Dorfmitte in Verkehrsflächen.

Die Grundstücke vor der Fällung der Bäume am 31.01.2021. Gut zu erkennen sind die roten Markierungen auf den Stämmen.
Die Grundstücke vor der Fällung der Bäume am 31.01.2021. Gut zu erkennen sind die roten Markierungen auf den Stämmen.

Sehr geehrter Herr Höfner,

 

hiermit widerspreche ich fristgerecht der gemäß Ihrer Veröffentlichung vom 28. Januar 2021 auf der Homepage der Gemeinde Dornburg geplanten Umwidmung der Parkflächen der Flurstücke 6 und 7, Flur 43, in Dornburg-Frickhofen.

 

Ich habe recherchiert, dass ein Widerspruch in dieser Sache zwar formal möglich ist, aber ohne weitere rechtliche oder bindende Relevanz für das weitere Vorgehen in dieser Sache ist.

 

Die beiden oben genannten Grundstücke liegen nebeneinander in der Dorfmitte von Frickhofen, unmittelbar hinter dem Bürgerhaus. Auch der Bahnhof ist von dort barrierefrei fußläufig in drei Minuten erreichbar. Es handelte sich bei einer Begehung der Grundstücke am 31. Januar 2021 um einen Obstgarten mit gesunden, teilweise mit roter Farbe markierten, Obstbäumen, Wiese und einem Gerätehaus.

 

Dies sind ideale Grundstücke, um eine grüne Oase mitten im Dorf zu schaffen. Man könnte dort ohne großen finanziellen Aufwand einen Gemeindegarten für alle Dornburger:innen anlegen. Ein Teil ließe sich als Gemüsegarten nutzen, der Teil mit den Obstbäumen könnte zur Erholung, zum Spielen für Kinder und für Gartenfeste genutzt werden. Die Obstbäume würden dabei für Schatten, Kirschen und Äpfel sorgen. In neuen Regentonnen am Bürgerhaus gegenüber könnte Wasser zum Gießen der Pflanzen gesammelt werden. Bewirtschaftet könnte dieser Garten von allen werden, die sich dafür engagieren möchten. Dies wäre ein schönes Gemeinschaftsprojekt, dass gleichzeitig Erholung bietet, unterschiedliche Menschen zusammenbringt und regionale Lebensmittel produziert.

 

Den Wunsch nach unversiegelten Grünflachen in den Dornburger Ortsmitten sowie nach Gemeinschaftsprojekten, wie ein hier beschriebener Garten, finden Sie, Herr Höfner, seit ein paar Wochen in fast allen Wahlprogrammen der Parteien und Personen, die sich am 14. März 2021 zur Kommunalwahl in Dornburg stellen. Offensichtlich wünschen sich viele Dornburger:innen u. a. weniger Bodenversiegelung, mehr öffentliche Grünflächen, mehr gemeinsame Aktivitäten und mehr Mitsprache bei Gemeindeprojekten. Parkplätze gibt es rund um das Bürgerhaus bereits genug.

 

Die Grundstücke nach der Fällung der Bäume am 06.02.2021. Die Stämme sind bereits abtransportiert. Die Widerspruchsfrist wird erst am 27.02.2021 enden.
Die Grundstücke nach der Fällung der Bäume am 06.02.2021. Die Stämme sind bereits abtransportiert. Die Widerspruchsfrist wird erst am 27.02.2021 enden.

 

Da die Kommunalwahl in nur wenigen Wochen stattfindet, wollte ich Sie eigentlich in einem nicht-öffentlichen Schreiben bitten, die Entscheidung über Ihre Widmung der beiden Grundstücke sowie weitere Aktivitäten auf diesen Grundstücken bis nach der Kommunalwahl zu verschieben. Denn ich persönlich halte es für fairer, zum jetzigen Zeitpunkt über zukünftige Pläne im dann neu gewählten Gemeindeparlament nach dem 14. März 2021 zu entscheiden. Dort müsste dann ggf. auch geklärt werden, woher das Geld für die Umsetzung Ihrer geplanten Widmung kommen sollte. Im aktuellen Haushalt ist es nicht vorgesehen.

 

Während ich für diesen Widerspruch recherchiert habe, haben Sie Fakten geschaffen. Sie haben die markierten, kerngesunden Obstbäume auf den Grundstücken bereits fällen und abtransportieren lassen. Deshalb habe ich mich für einen Widerspruch in Form eines offenen Briefes entschieden. Vielleicht hilft der Einbezug der Öffentlichkeit, Ihr weiteres Handeln in dieser Sache zu überdenken.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Diana Jordan

 

 

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Offener Brief von Diana Jordan an den Bürgermeister von Dornburg
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